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Ameisennasenmünzen

Bezeichnung für kleine, gegossene Bronzestücke, die zur Zeit der Chou-Dynastie (11.-3. Jh. v. Chr.), die im Süden Chinas als Tausch- und Zahlungsmittel und als religiös-kultische Objekte (Totengeld) dienten. Da die späten Stücke des Ameisennasengelds in ihrer äußeren rund-ovalen Form dem verkleinerten (Kümmerformen) Gehäuse einer Kaurischnecke ähnelten, zählt man sie auch zu den Kaurigeld-Imitationen, die auch aus Stein, Knochen, Kupfer oder Messing hergestellt wurden. Den Grund für die Nachbildungen vermutet man in einem Mangel an echten Kaurischnecken. Späte Stücke weisen immer abstrahiertere Formen (oval-länglich, abgeflacht) auf. In China wurden sie als „I Pi“ bezeichnet. Die Oberflächen sind zum Teil mit eingepunzten Schriftzeichen versehen, deren Deutung sich teilweise auf Gewicht und Wert, teilweise auf kultisch-religiöse Bräuche bezieht. Oberflächlich betrachtet erinnert die Anordnung der Zeichen von einer Seite an eine Ameise, der Blick von der anderen Seite erinnert an ein Gesicht mit großer Nase. Letztere Perspektive führte auch zu den Bezeichnungen Geistergesicht- und Geisterkopfgeld. Unterstrichen wird diese Bezeichnung durch die Vermutung, dass die Kauri-Imitationen wohl als Totengeld dienten, denn viele Stücke fanden sich als Grabbeigaben.