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Achtzehngröscher

Polnische und preußische Silbermünze im 17. und 18. Jh. Die Entstehung dieses Münztyps geht auf einen Vorschlag des Posener Münzpächters Andreas Timpf aus dem Jahr 1663 zurück, geringhaltige Silbermünzen (500/1000) zu prägen und sie im Wert eines Guldens (Zloty) zu 30 polnischen Groschen (Guldentympfe) auszugeben. Die Guldentympfe verbreiteten sich, trotz anfänglichen Verbots in Preußen, sehr schnell und wurden für 18 Groschen im Umlauf geduldet, obwohl ihr innerer Wert nur 13 Groschen betrug. Zuvor fiel schonder Vierteltaler oder Ort, die häufigste Silberkurantmünze Polens und Preußens, wegen Feingehaltsverminderungen von 22½ Groschen auf 18 Groschen, sodass sie im Wert mit dem Guldentympfzusammenfiel. Der Nachfolger dieser Münzen war mit der Wertzahl 18 versehen und wurde Achtzehngröscher oder Tympf genannt, während sich die Bezeichnung Ort im Lauf des 18. Jh.s verlor. Achtzehngröscher wurdenauch in Elbing, Thorn, in Kurland und – nachdem August der Starke auch König von Polen geworden war – sogar in Leipzig geprägt. Russland prägte seit 1707 Achtzehngröscher für den Handel mit Polen. Die Tympfewaren für ein Jh. die Hauptumlaufmünzen Preußens (Ostpreußens) und Polens, wurden aber während des Siebenjährigen Kriegs so verschlechtert, dass ihre Prägung 1765 von Preußen aufgegeben werden musste. Achtzehngröscher hielten sich auch im 19. Jh. im Umlauf in Preußen und wurden erst durch das Reichsgesetz am 21. September 1875 ungültig.