Stockfischmedaillen
Spottmedaillen aus dem Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel, die auf den Rs.n einen Stockfisch und zwei Oberarme mit Holzhämmern in Händen zeigen, die den Stockfisch klopfen, dazu die Umschrift NON NISI CONTVSVS: Nicht (genießbar), wenn nicht geklopft. Der erste, unter Herzog Heinrich Julius (1589-1613) im Jahr 1612 geprägte Typ, zeigt auf der Vs. das fünffach behelmte Wappen. Der unter seinem Nachfolger Friedrich Ulrich (1613-1634) im Jahr 1614 geprägte Typ zeigt ebenfalls das Stockfischmotiv mit Umschrift, auf der anderen Seite die Schrift: WAN MANS / STOCKFISCHS / GENIESSEN SOL / MVS MAN IHN ZVVOR / KLOPFEN WOL SO / FINDET MAN VIEL / FAVLER LEVT DIE / NICHTS THVN WAN / MAN SIE NICHT / BLEVT * HR. F / 1614. Die Veranlassung der Prägung ist nicht bekannt, vermutlich nimmt sie die Faulheit, die den Herzögen bei ihren Regierungsgeschäften begegnete, aufs Korn. Möglicherweise bezieht sich die Prägung auf die Braunschweiger, die zu dieser Zeit den geforderten Lehnseid nicht leisten wollten, was zu Belagerung und Reichsacht führte. Eine ähnliche Medaille aus Hamburg zeigt auf der Vs. den fünffach geklopften Stockfisch mit obiger Umschrift, auf der Rs. den in fünf Teile zerlegten Fisch mit der Umschrift ALIVS ET IDEM (Ein anderer und doch derselbe).