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Kontrafekt-Medaillen

Zeitgenössischer Ausdruck aus dem 16. Jh. für Porträt-Medaillen, d.h. Gepräge mit dem Porträt eines Herrschers, des Münzherrn, eines Heiligen oder sonst einer berühmten Persönlichkeit. Der Künstler, der diese Medaillen herstellte, wurde Kontrafetter, Konterfetter oder Konterfeier genannt. Gelegentlich findet sich auch die Schreibweise Konterfet oder noch die romanische Schreibweise Contrefait
Dieser veraltete Sprachgebrauch kann leicht zu Missverständnissen führen, da sich in der französischen bzw. anglo-amerikanischen Numismatik die Begriffe "contrefaçon" (frz.) bzw. "counterfeit" (engl.) in der Bedeutung "Fälschung, betrügerische Nachahmung" eingebürgert haben. Dementsprechend stehen die Verben "contrefaire" (frz.) und "to counterfeit" (engl.) für fälschen; contrefacteur (frz.) und counterfeiter (engl.) für Fälscher. Im vorliegenden deutschen Sprachgebrauch hob der Wortsinn von "Nachahmung" nicht auf das gleiche Objekt (die Münze) ab, sondern auf die Unterscheidung eines bezeichneten Subjekts (z.B. die Person Karls V.) vom symbolischen Objekt (das Porträt Karls V.).