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Antinous-Münzen

Antike Gepräge, die das Bildnis des Antinous (griech. Antinoos) tragen, der um 110 n. Chr. in Bithynien (Kleinasien) geboren wurde. Als Jüngling wurde er zum Favoriten und ständigen Begleiter des römischen Kaisers Hadrian (117-138 n. Chr.). Auf einer Ägyptenreise, auf der er um 130 n. Chr. Hadrian begleitete, ertrank er unter ungeklärten Umständen in den Fluten des Niles. Nach der Legende hatte der Jüngling die ersten Zeichen des Alters auf seinen Zügen entdeckt oder wollte sich für das Glück des Kaisers und das Ewige Leben opfern. Die alten Ägypter verehrten im Nil Ertrunkene als (lokale) Gottheiten, denn sie glaubten, dass ihre Seelen direkt zu den Göttern aufstiegen. Der Tod seines bildschönen Lieblings hatte zur Folge, dass der Kaiser schwermütig wurde und kinderlos nach langer, schwerer Krankheit und übermäßigem Alkoholgenuss 138 n. Chr. verstarb.

Hadrian ließ zu Ehren des Antinous Statuen, Kultstätten und Monumente errichten und sogar die Stadt Antinoopolis am Nil gründen. Der Kult verbreitete sich über Ägypten, Kleinasien und Griechenland nach Italien. Zwar existieren keine offiziellen Münzen mit dem Namen und Porträt des Jünglings die lateinische Inschriften tragen, jedoch haben vor allem viele griechische und ägyptische Städte Groß- und Mittelbronzen mit dem Bildnis des Kaiserfavoriten herausgebracht. Darunter auch prächtigeMedaillons wie das berühmte Großmedaillon von Korinth. Die Antinoos-Münzen sind selten und erzielen je nach Erhaltung Liebhaberpreise. Der am häufigsten anzutreffende Typ stammt aus Alexandria und zeigt auf der Vs. den gelockten Jünglingskopf mit drapierter Büste, auf der Rs. Antinous zu Pferd mit Hermesstab. Die als AE-Mittelbronzen (ca. Ø 22 mm) und AE-Großbronzen (ca. Ø 34 mm) ausgebrachten Stücke zeigen verschiedene Varianten.