Strahlenkrone
Der schmale, mit gezackten Strahlen versehene Stirnreif war ursprünglich das Zeichen des Sonnengottes Helios, später das der römischen Kaiser. Dieser Stirnreif trägt auch die Bezeichnung "Strahlenkrone" – Kaiser-Porträts auf Münzen aus dem römischen Reich zeigen diesen oft. Die Strahlenkrone war nach Vorbild der Ehrenkränze gebildet. Im Gegensatz zu diesen handelt es sich jedoch um einen fiktiven Gegenstand, der nur in bildlichen Darstellungen existiert.
Da das Bildzeichen sowohl den Ehrenkranz, welchen die römischen Kaiser in vielen Darstellungen trugen, als auch die Strahlenaureole des Helios abbildete, hatte es eine Doppelbedeutung – es symbolisierte:
- Die Ehrenstellung des jeweils abgebildeten Kaisers
- Den Vergleich mit dem Sonnengott
Die Strahlenkrone auf den Prägungen der Kaiserzeit
Seit der Zeit des Nero (54 – 68 n. Chr.) erschien die Strahlenkrone der Kaiser auf römischen Münzen häufig anstatt des Lorbeerkranzes und setzte sich später als Abzeichen der Kaiser durch.
Zeitweilig wurde das Symbol auch zur Unterscheidung der Nominale im römischen Kaiserreich verwendet, wobei die Strahlenkrone das Doppelstück kennzeichnete.
Kopf des Vespasianus mit Strahlenkrone (69-79 n. Chr.)
Den Dupondius unterschied die Strahlenkrone des Kaisers vom As. Unter Kaiser Decius (248-251 n. Chr.) wurden so der Doppelsesterz und der Sesterz voneinander separiert. Ab Caracalla (211-217 n. Chr.) diente der gezackte Stirnreif der Unterscheidung zwischen Antoninian und Denar.