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Kupfermünzen

Der Ausdruck hat sich nicht nur für Münzen aus reinem Kupfer eingebürgert, sondern auch für Münzen aus Legierungen, deren Hauptbestandteil Kupfer ist. Die gewünschte Härte und Abriebfestigkeit von Münzen wird durch Kupfer in Verbindung mit anderen Stoffen erreicht. Kupfer wurde in der Antike in Verbindung mit Zinn, manchmal auch mit dem billigeren Blei gestreckt, zur Herstellung von Bronze verwendet, z.B. beim Aes grave der Römer und den Käschmünzen im alten China. Die Dupondien und Sesterze im Römischen Kaiserreich wurden aus dem messingähnlichen Aurichalkum geprägt, der As meist in Kupfer. Im späteren römischen Kaiserreich erhöhte sich der Kupferanteil von Billonmünzen so sehr, dass die rötliche Farbe der Münze nur durch einen dünnen Überzug aus Silbersud vermieden werden konnte, der durch Weißsieden erreicht wurde. Bei den Kelten war eine Legierung aus Kupfer, Zinn, Blei und Silber beliebt, Potin genannt. Im ausgehenden 5. Jh. n. Chr. begann im Byzantinischen Reich eine reiche Kupferprägung, die sich von der vorausgehenden Prägung nach römischem Vorbild stark unterschied. Der byzantinische Einfluss im Münzwesen Unteritaliens erstreckte sich auch auf den Umlauf von Kupfermünzen. Im Mittelalter wurde Kupfer meist den Legierungen für Silber- und Billonmünzen beigemischt. Im ausgehenden 16. Jh. begann in Spanien die Prägung von Kupfermünzen, seit 1575 ließ Frankreich den Denier als Kupfermünze schlagen. Seit der Mitte des 17. Jh.s findet sich in Schweden eine Kupferwährung (KM) parallel zur Silberwährung (SM), siehe auch Plåtmynt. Bei den Scheidemünzen der Neuzeit bildete Kupfer fast überall den Hauptbestandteil des Münzmaterials, bei Münzen des 20. Jh.s siehe unter Kupferlegierungen.