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Weißsieden

Weißsud

Beizvorgang, um Münzen, die aufgrund ihres geringen Silberanteils eine dunkle Farbe haben, einen silbrigen Glanz zu verleihen und so den Anschein zu erwecken, es handele sich um eine gute Silbermünze. Aufgrund der Oxidation des Kupfers nehmen Münzen, die einen geringen Silberanteil besitzen, während des Prägevorgangs eine dunkle Farbe an. Durch Beizen mit verschiedenen Säuren, die nur das Kupfer angreifen, wurden die Münzen so lange gesotten, bis das Kupfer an der Münzoberfläche verschwand und nur eine dünne Silberschicht übrig blieb, die blank gerieben wurde und den Anschein einer guten Silbermünze erweckte. Die Silberschicht rieb sich im täglichen Gebrauch (Umlauf) schnell wieder ab und die so behandelte Münze nahm bald eine graue oder rötliche (Kupfer) Farbe an. Früher wurden die Münzen in einer Lösung aus Kochsalz und Weinstein gesotten, später wurde Schwefelsäure verwendet. Das Verfahren des Weißsiedens war schon den Römern bekannt, die es vor allem für die Prägung des Antoninian anwendeten, der mit zunehmend geringerem Silbergehalt geprägt wurde.