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Real

Bezeichnung spanischer und portugiesischer Silbermünzen, die um die Mitte des 14. Jh.s eingeführt wurden, sich in beiden Ländern aber verschieden entwickelten. Auf der Insel Mallorca ließ König Pedro IV. von Aragon (1343-1387) Goldmünzen schlagen, die auf der Vs. den König auf dem Thron, auf der Rs. das Patriarchenkreuz zeigen. Dieser goldene Real wurde auch in Halb-, Viertel und Achtelunterteilungen geschlagen, letzterer im Gewicht von nur 0,4 g. Die Prägung so kleiner Goldmünzen ist überraschend, denn etwa seit der Mitte des 14. Jh.s wurden auf Mallorca und in Valencia in großen Mengen auch silberne Reales (Reales de Plata) gemünzt. In Spanien war der Real für mehr als 400 Jahre die Währungseinheit, wenn auch die Acht-Reales-Stücke (Peso oder Pillar Dollar) häufiger gemünzt wurden. Es gab halbe, einfache, doppelte, vierfache- und die bereits erwähnten achtfachen Reales. Seit dem 17. Jh. existierten der Real de Plata aus gutem Silber (zu 51, später 64 Maravedis) und der Real de Vellon aus Billon (etwa 51% Silber) zu 34 Maravedis nebeneinander, zudem gab es noch provinzielle Reales zu geringeren Werten. Im napoleonischen Spanien wurden Goldmünzen zu 80 und 320 Reales eingeführt, später folgten goldene 160-, 100-, 40- und 20-Reales-Stücke. Die letzten spanischen Reales wurden 1864 ausgeprägt.
Etwa um die gleiche Zeit wie in Spanien wurde auch in Portugal der Silberreal (Real de prata) eingeführt, konnte aber nicht an den Erfolg der spanischen Reales anknüpfen. Schon im 16. Jh. wurden die portugiesischen Reales in Kupfer gemünzt, für deren Vielfachstücke sich im 16. Jh. die portugiesische Mehrzahlform Reis herausbildete. Das Stück zu 20 Reis, der Vintem, wurde bereits im Jahr 1489 erstmals ausgemünzt. Zwischen 1663 und dem Ende des 19. Jh.s prägte Portugal Goldmünzen im Wert zwischen 400 und 10.000 Reis, in Werten über 1000 Reis, Milreis (lat. Mille = 1000) genannt.