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Lunula

Bezeichnung der Mondsichel, die auf antiken römischen Münzen zunächst als Beizeichen über dem Haupt der Luna schwebend oder an deren Stephane (Kranz) befestigt dargestellt ist. In der Regierungszeit des Kaisers Caracalla (198-217) wird der Antoninian im Wert von zwei römischen Denaren als neues Nominal eingeführt. Als Zeichen des Doppelwerts erscheint im Zusammenhang mit der Darstellung männlicher Mitglieder der Kaiserfamilie die Strahlenkrone, ursprünglich ein Attribut des Sonnengottes Helios. Wenn weibliche Mitglieder der Kaiserfamilie dargestellt sind, erscheint die Lunula als Erkennungszeichen. Ursprünglich wurde die griechische Göttin Selene als Mondsichel dargestellt. 
Zum ersten Mal ist auf einem Antoninian im beginnenden 3. Jh. v. Chr. die Büste der Kaiserin Julia Domna mit Lunula dargestellt. Julia Domna, Tochter des Sonnenpriesters Julianus Bassianus, fand durch die 175 v. Chr. geschlossene Ehe mit Septimius Severus (römischer Kaiser von 193 bis 211 v. Chr.) Eingang in die Kaiserfamilie. Die Mondsichel ist auch als Beizeichen des Mondgottes Men (röm. Lunus) - auch mit Sternen - oder im Zusammenhang mit anderen Göttern (u.a. Aeternitas, Venus) dargestellt.