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Goldautomatismus

Der Begriff „Goldautomatismus“ hat seinen Ursprung in der ökonomischen Theorie und beschreibt einen selbstständigen Ausgleichsmechanismus für die Zahlungsbilanz beim Handels- und Kapitalverkehr zwischen Ländern mit Goldwährung.

Die Theorie des Goldautomatismus

Die Theorie des Goldautomatismus beruht auf der Annahme, dass die Wechselkurse bei Goldwährungen nur innerhalb der beiden Goldpunkte flexibel sind. Die Goldmenge wird dabei mit der Geldmenge eines Landes gleichgesetzt. Die Ökonomen David Hume (1711-1776) und David Ricardo (1772-1823) waren maßgeblich an der Entwicklung der Theorie beteiligt.

Vereinfacht kann der Mechanismus des Goldautomatismus in vier aufeinander folgenden Schritten wiedergegeben werden:

  1. Sobald der Wechselkurs einer Währung im Vergleich zu der Währung eines anderen Landes über die mit der Goldversendung verbundenen Kosten (Transport, Versicherung) hinaus ansteigt, so steigt der Wechselkurs dieser starken Währung bis zum Goldpunkt. Ist dieser Goldpunkt erreicht, fließt bei Importen von Waren statt Geld Gold aus dem Land der schwächeren Währung in das Land der stärkeren Währung.
  2. Der Goldabfluss bei dieser Zahlungsbilanzdefizite und die damit verbundene Verringerung der Reserven führt zu einem eingeschränkten Notenumlauf und Verminderung der inländischen Geldmenge, zum Anstieg der Zinsen und schließlich zu Preissenkungen und besseren Exportbedingungen des Landes mit der schwächeren Währung.
  3. Im anderen Land resultiert der Goldzufluss bei Zahlungsbilanzüberschüssen im umgekehrten Vorgang: Durch Ausweitung des Notenumlaufs und Ausdehnung der Geldmenge, Senkung der Zinsen, Preisanstieg und Drosselung des Exports entstehen expansive Effekte, die einen Zahlungsbilanzüberschuss abbauen.
  4. Wenn dieser Punkt erreicht ist, kehrt sich der Vorgang im Ausgleichsmechanismus um: Der Wechselkurs der ehemals schwächeren Währung steigt im Vergleich zu der Währung des anderen Landes bis zum Goldpunkt an. Das Gold fließt in das Land mit den höheren Zinsen und der größeren Goldnachfrage, die Waren in die entgegengesetzte Richtung. Durch die daraus folgende Abwertung und Aufwertung von Währungen werden ungleiche Zahlungsbilanzen ausgeglichen und Wechselkurse stabilisiert.

Der Goldautomatismus in der Praxis

In der Praxis funktionierte der Goldautomatismus zum Ausgleich der Zahlungsbilanz nur bedingt, da die Banken die Spielregeln missachteten. Weder verknappten noch erweiterten sie die Notenemission im Bedarfsfall noch floss ausreichend Gold von einem Land in das andere und umgekehrt. Die internationalen Banken rechneten ihre Forderungen gegenseitig auf und hielten den Goldfluss durch Ansammeln von Devisenreserven und Forderungen auf ausländische Guthaben möglichst gering.

Dieses auf der Theorie des Goldautomatismus aufgebaute System nennt man Goldstandard (Goldwährung). Als Währungssystem funktionierte der Goldstandard nur so lange leidlich, wie das Vertrauen in die Konvertibilität Geld gegen Gold gegeben war (in Friedenszeiten). Mit dem allgemeinen Run auf Gold im Jahr 1914, der die Goldreserven weit überschritt, konnten die Forderungen auf ausländische Guthaben nicht mehr realisiert werden. Das ohnehin nur bedingt funktionierende System der Goldwährung brach endgültig zusammen.

Auch wenn Gold seit dem Scheitern des Goldstandards offiziell keine monetäre Funktion mehr hat, gilt es heutzutage als sichere und stabile Geldanlage. In den letzten Jahren hat das Edelmetall, vor allem auch durch globale Finanzkrisen und Währungsschwankungen, zunehmend das Interesse von Privatanlegern geweckt. Viele Anlageexperten raten dazu, einen Teil des privaten Vermögens in Gold zu tauschen. Bereits für geringe Geldbeträge erhält man verschiedenste Goldmünzen in ihren Teilgewichten bis zur günstigen 1/200-Unze.

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