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Georgstaler

Sammelbezeichnung für Taler und Medaillen in Talergröße, welche die Darstellung des St. Georg, meist hoch zu Ross im Kampf mit dem Drachen, zeigen. Da der Heilige als Patron der Reiter und Pferde, Ritter, Soldaten und Wanderer zu den 14 Nothelfern zählte, waren solche Taler zur Verwendung als Amulette sehr beliebt, besonders seit dem 14. Jh.

Zu den meistgefragten Amulettmünzen gehörten die Mansfelder Georgstaler aus den Jahren 1521 bis 1523, die auf der Satteldecke des Pferdes den Spruch ORA PRO (nobis) tragen, zu dt. bitte für (uns). Aufgrund gestiegener Nachfrage wurden sie im ausgehenden 16. Jh. mit bis zu 30 Talern bezahlt. Sie sollten die Soldaten vor Verletzungen und Unfällen (Sturz vom Pferd) schützen. Die Georgstaler des Grafen David (1603-1628) von Mansfeld, die rv. den Spruch BEI GOT IST RATH UND THAT tragen, waren bei den Soldaten im Dreißigjährigen Krieg als Amulettmünzen besonders beliebt.

Die ungarischen Medaillen in Talergröße aus Kremnitz zeigen auf der Vs. St. Georg hoch zu Ross, den Drachen und die Schrift GEORGIVS EQVITUM PATRONVS (Georg, Schutzpatron der Reiterei), auf der Rs. Christus mit den Jüngern im Schiff auf hoher See und die Schrift IN TEMPESTATE SECURITAS (Sicherheit im Sturm). Sie waren seit dem 17. Jh. wohl die beliebtesten Amulettmedaillen und wurden häufig nachgeahmt. Sie sollten nicht nur die Soldaten der Kavallerie, sondern auch die der Marine schützen.

Münzen mit der Darstellung des hl. Georg wurden auch von den Herzögen Gonzaga im oberitalienischen Mantua, von den Fuggern und den Päpsten sowie in Großbritannien, Schweden und Russland geschlagen. In England und Russland galt der Drachentöter Georg als Schutzheiliger des Landes.