0-9 A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Geographische Personifikation

Abgesehen von einigen Personifikationen von Flussgöttern, Nymphen und Tychen auf griechischen Münzen setzt die Personifikation von Orten eigentlich erst auf Münzen Roms ein. Die bekannteste geographische Personifikation der Antike ist wohl die behelmte Roma, die über Jahrhunderte auf römischen Münzen der Republik- und Kaiserzeit dargestellt wurde. Die Vorliebe der Römer für Personifikationen zeigt sich schon auf Geprägen der Republikzeit, z.B. bei Münzen mit Darstellungen der Italia, Macedonia und Africa, letztere löwenköpfig oder mit Elefantenfell.

In der Kaiserzeit erlebt die geographische Personifikation einen Höhepunkt, ihre Blütezeit unter Kaiser Hadrian (117-138 n. Chr.), der eine ganze Reihe AE-Münzen der Wiederherstellung der Provinzen widmete. Die Gepräge der sog. RESTITVTORI-Serie zeigen rv. den Kaiser, der die jeweilige kniende Personifikation der entsprechenden römischen Provinz erhebt; im Abschnitt RESTITVTORI mit dem entsprechenden Provinznamen. Daneben gibt es eine reizvolle Serie von Groß- und Mittelbronzen, es handelt sich um Gedenkprägungen auf die Ankunft Hadrians in den Provinzen. Sie zeigen eine Begrüßungsszene mit dem Kaiser und der entsprechenden Provincia, umschriftlich ADVENTIVI AVG und jeweils den Namen der Provinz (siehe Adventus). Dazu gehört auch die Britannia, deren Gestalt nahezu unverändert auf englischen Münzen der heutigen Zeit vorkommt. Weitere Bronzen und silberne Denare wurden ausgegeben, u.a. mit den Darstellungen der stehenden, sitzenden oder liegenden Provinzen Aegyptus, Asia, Africa, Gallia, Germania, Hispania, Italia, der Städte Alexandria und Roma und des Flussgottes Nilus.