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Genovino

1. Goldmünze aus Genua, die schon 1149 durch ein Edikt beschlossen, aber erst über ein Jh. Später ausgeprägt wurde. Ihre Vs. Zeigt ein Kastell, die Rs. Ein Kreuz, in der Umschrift CONRADUS. Der Typ des Genovino blieb ebenso beständig wie der des Fiorino von Florenz und des Zecchino von Venedig, fand aber nicht die weite Verbreitung wie die florentinischen (Florene, Goldgulden) und venezianischen (Dukaten) Goldmünzen. Seit dem Dogen Simone Boccanegra (1339-1344 und 1356-1363) sind die undatierten Goldmünzen mit einer fortlaufenden Nummer (z.B. Dux primus, Dux XVII etc.) versehen, die sich auf die Reihenfolge der wechselnden Dogen bezieht. 
Mit Hilfe des Amtswechsels der Dogen lässt sich somit die Datierung der Goldmünzen bestimmen. Zur Zeit des Dogen S. Boccanegra wurden auch Drittel- und Viertelstücke des Genovino geschlagen. Unter französischer Herrschaft ließ König Karl (Charles) VI. (1396-1409) den Typ beibehalten, die Halb- und Ganzstücke aus dieser Zeit sind heute eine Rarität. Auch die letzten Genovini unter dem Dogen Barnabas von Guano ((DUX XVIII, 1415), der bereits zehn Tage nach seinem Amtsantritt verstarb, sind selten und dementsprechend kostspielig. Der Nachfolger des Genovino wurde noch im Jahr 1415 der Dukat. Die Genueser Goldmünzen (Dukat, Scudo d'oro, Doppia) behielten die Darstellung der Motive Kastell/Kreuz - mit Ausnahme der Regierungszeit französischer Könige (1499-1528) - bis 1638 bei. 

2. Bezeichnung des Scudo von Genua, einer Silbermünze in Talergröße, die seit dem ausgehenden 16. Jh. Mit denselben Motiven wie die Goldmünzen in der Münzstätte Genua geprägt wurden. Es gab auch Halb-, Viertel- und Achtelstücke.