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Gemmen

Münzverwandte (paramonetäre) Formen in Bezug auf Gravurtechnik, Ähnlichkeit der verwendeten Instrumente und (teilweise) Thematik. Die Gemmen sind wie der Münzstempel seitenverkehrt gearbeitet. Bei den Griechen galten die Gemmenschneider als gleichrangig mit den großen Meistern der Kunst, wie die Signaturen und literarischen Nachrichten nahe legen. Die Römer sahen die Gemmen als Edelsteine schlechthin an. In unserem Sprachgebrauch bezeichnet der Ausdruck die bildverzierten und neuerdings nur die vertieft gearbeiteten, zum Abdruck in Ton oder Wachs gedachten Steine, zur Unterscheidung vonKameen. Die Gemmen haben ihre Vorläufer in der Glyptik (Steinschneidekunst) der mesopotamischen Rollsiegel (5. Jahrtausend v. Chr.), den ägyptischen Skarabäen (4. Jahrtausend v. Chr.) und den kretisch-mykenischen Lentoiden und Amygdaloiden (2./3. Jahrtausend v. Chr.).