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Eulen von Athen

Die Eulen von Athen sind die bekanntesten Münzen der Antike. Benannt sind sie nach der auf den Rückseiten dargestellten Eule, dem Stadtwappen Athens (eigentlich ein Steinkauz). Die Athener Eulen waren in der gesamten damals bekannten Welt rund um das Mittelmeer im Umlauf.

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Tetradrachme von Athen, geprägt 450-400 v. Chr.

Einer veralteten Ansicht nach seien die Eulen von Athen in der Regierungszeit des Tyrannen Peisistratos (560 bis 528 v. Chr.) in der Mitte des 5. Jahrhunderts eingeführt worden. Allerdings geht man heute davon aus, dass sie erst unter seinen Söhnen Hippias und Hipparch (527 bis 514 v. Chr.) geprägt wurden. Das Münzbild wurde über Jahrhunderte hinweg nicht verändert und gilt daher als konservative Münzprägung: Es zeigt auf der Vorderseite den behelmten Kopf der Pallas Athene und auf der Rückseite eine Eule (Steinkauz). Selbst der Feingehalt der Münzen, welche nach dem attischen Münzfuß geprägt wurden, blieb über Jahrhunderte hinweg konstant. Dieser Faktor trug wahrscheinlich zur großen Beliebtheit der Eulen von Athen bei. Die wichtigste Münze des Eulentyps war die Tetradrachme, allerdings wurden auch zahlreiche Teilstücke geprägt, wie das winzige Hemitetartemorion (seit etwa 350 v. Chr. in Bronze geprägt) oder die seltener geprägten Dekadrachmen (10-Drachmen-Stücke).

Die Eulen verhalfen dem antiken Athen zu großem Reichtum und wirtschaftlichem Einfluss. All dies wurde aber nur möglich durch die Ausbeutung der Silbervorkommen auf der Insel Chalkis und der Silberminen von Laurion in der Nähe der Stadt. Diese Vormachtstellung im Attischen Seebund nutzten die Athener oftmals rücksichtslos aus, indem sie etwa den gemeinsamen Bundesschatz beschlagnahmten und anschließend zweckentfremdeten. Nicht zuletzt durch die restriktive Münzpolitik, welche den Bundesgenossen die eigene Silberprägung untersagte, konnte sich die Athener Eulen-Währung so lange durchsetzen.


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