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Dinara

Goldmünze des nordwestindisch-asiatischen Reichs Kushan, das sich schon vor Christus vom heutigen Afghanistan aus im Indusgebiet ausbreitete. Vermutlich im 3. Jh. v. Chr. beherrschte Kanischka, der bedeutendste Großkönig des Kushan-Reichs, Teile Zentralasiens, Baktriens, den Hindukusch, das Kabultal, Nord- und Nordwestindien. Aufgrund des regen Handels mit dem Römischen Reich kamen große Mengen römischer Aurei in diese Gebiete. Deshalb wurde der Dinara des Kushan-Reichs häufig mit dem Metall des Aureus und sogar im selben Münzfuß geprägt. Das Münzbild des undatierten Dinara zeigt meist den jeweiligen Herrscher, meist mit Dreizack und Götter aus der griechisch-römischen, buddhistischen und zarathustrischen Mythologie.
Die nachfolgende Gupta-Dynastie (320-500 v. Chr.) übernahm die Prägung der Dinaras mit nahezu gleichen Münzbildern. Erst gegen Ende der Gupta-Zeit änderte sich die Darstellung des Münzbildes. Die Gottheiten waren nun buddhistisch, der Dreizack wurde durch eine Waffe ersetzt (Schwert oder Speer). Das Gewicht der Münze sank stark ab. Somit sank auch der Wert der Dinara. Sie stellte seit dem 8. Jh. nur noch eine kleine Rechnungseinheit dar. Im 12. Jh. wurde die Bezeichnung Dinara für Münze allgemein verwendet. Bis 1926 galten in Afghanistan 100 Dinara einen Schahi.